Traditionell die letzte „offizielle“ OV-Veranstaltung im Jahr ist seit fünf Jahren die Winterwanderung zum Wetzstein (792 m über NN, JO50RK). Um es vorweg zu nehmen: es war SAUKALT!!! Gestartet sind wir zu Hause bei etwa -17°C, am Wetzstein waren es -19°C, doch diesen Unterschied hat dann wirklich keiner gemerkt… 🙂
Die 13 YLs und OMs, die sich auch diesmal nicht abhalten liessen, zum Wetzstein zu wandern, waren: Peter DJ2AX, Winni DL2AWT, Kalle DM3BJ, Felix DN3AG, Ralf DO4RD, Torsten DL4APJ (alle aus X20) und Ilona DG1ASK, Rolf DL2ARH, Stefan DK3SB und Tom DO4STI (alle aus X25) sowie Simon DO5BFH und zwei weitere Mitwanderer aus Gera.
Der Aufstieg war nicht sehr schwer – wir waren im Gegenteil froh, dass wir uns bewegen konnten, denn so drang die eisige Kälte nicht zu tief durch die Kleidung. Unterwegs wurde beratschlagt, was wir auf dem Berg an Funkaktivitäten realisieren würden.
Die Grenzen wurden allerdings recht schnell durch das Verhalten der mitgebrachten Technik bei diesen Extremtemperaturen aufgezeigt: nicht nur, dass die Akkus (egal, ob Blei-Gel, NiMH oder Li-Ionen-Technologie) ziemlich schnell ihre gespeicherte Energie vergessen hatten und sich mancher Mikroprozessor im Funkgerät plötzlich „schlafen legte“, die Flüssigkeitskristall-Displays der meisten Funkgeräte sind bei solchen Minusgraden ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen, wenn man nur noch „888:888“ im Display sieht, weil die Kristalle beim Umschalten der Speicherkanäle einfach nicht mehr reagierten.
Mein IC-E91 liess sich am Berg nicht mehr auf hohe Sendeleistung umschalten, und im Display war nur noch ein Sammelsurium von allen möglichen Zeichen zu sehen. Das TH-D7 zeigte weniger Probleme beim Display, aber der NiMH-Akku war recht schnell am Ende. Und der Blei-Gel-Akku im Rucksack hat nach kurzem Betrieb überhaupt keinen Mucks mehr gesagt, obwohl er tags zuvor zu Hause bei Zimmertemperatur noch volle 7 Ah Kapazität hatte. Lediglich die WOUXUN-Billigfunke zeigte sich recht unbeeindruckt und bescherte mir noch einige QSOs vom Berg zu Stationen in Sachsen und Franken.
Wir waren uns schnell einig, dass die Funkerei vom Berg bei diesen Bedingungen nicht unendlich ausgedehnt werden muss und entschlossen uns, vor der Nachhausefahrt noch einen Zwischenstopp in einer Gaststätte einzulegen, um ein warmes Getränk und eine heisse Suppe zu uns zu nehmen. Ursprünglich hatten wir vor, in Lehesten in der Gaststätte „Zum Wetzstein“ einzukehren, wo wir vor einigen Jahren die 1.Thüringer ATV-Fachtagung abgehalten hatten, sind aber dann praktischerweise gleich in die Gaststätte direkt im Altvaterturm auf dem Wetzstein eingerückt und wurden dort ausgezeichnet bewirtet und betreut.
Gegen 13.30 Uhr traten wir dann wieder die Heimreise an, zwar ziemlich durchfroren, aber um einige Erfahrungen reicher, was die Einsatzfähigkeit moderner AFU-Technik bei extremen Temperaturbedingungen betrifft – und trotzdem zufrieden, weil wir auch bei diesen aussergewöhnlichen Minusgraden die Winterwanderung erfolgreich bewältigt hatten.
Vielen Dank an alle, die trotz der widrigen Bedingungen dabei waren – die Wetzstein-Winterwanderung war auch diesmal wieder ein besonderes Erlebnis!
Hier noch einige Bildimpressionen (leider ohne Temperatureinblendung…):