X20-Klubstationen zum Burgentag 2018 QRV

Wasserburg Kapellendorf

Zum Burgentag am 01. Mai 2018 waren die beiden Klubstationen DKØKTL (Op: Peter, DJ2AX) und DLØDIX (Op: Torsten, DL4APJ) QRV.

Aus Zeitgründen hatten wir uns diesmal ein Schloß in der näheren Umgebung ausgesucht, wobei dann aber trotzdem rd. 45 min einfache Fahrtstrecke zwischen dem Heimat-QTH und unserem 2018er Aktivierungsobjekt Wasserburg Kapellendorf (THB-015) lagen.

So starteten wir eben etwas früher, schon kurz vor 06:00 UTC, um rechtzeitig die Antennen in der Luft zu haben und die 80m-Vormittagsbedingungen möglichst optimal auszunutzen.

Antenne W3DZZ am Fuße des Aussichtsturmes auf dem Sperlingsberg

Torsten, DL4APJ beim Antennenaufbau

Station für VHF/UHF: TS-2000 mit X-50 in etwa 5m über Grund

Eine Standortbesichtigung im Vorfeld hatte ergeben, dass direkt an der Wasserburg zwar ein Parkplatz mit ausreichend Platz vorhanden wäre, aber dass die Funklage dort nahezu „unterirdisch“ ( 240m ü.NN) ist: auf VHF/UHF könnten wahrscheinlich ein paar QSOs über den Repeater DBØETB auf dem Ettersberg  gelingen, aber das wäre es dann schon.
Und Kurzwelle aus dem Tal heraus macht auch nicht so richtig viel Spaß…

Blick hinab nach Kapellendorf – in der rechten Bildhälfte erkennt man unten im Tal einen Turm der Wasserburg…

Deshalb also: hinauf auf den Berg! In ca. 250m Entfernung liegt der Sperlingsberg, gleich anbei ein Aussichtsturm und eine Gedenksäule, die an die Schlacht von 1806 bei Jena und Auerstedt erinnert.

Aussichtsturm auf dem Sperlingsberg – hier stand der Entwurf vieler Bismarcktürme von Wilhelm Kreis Pate

Gedenksäule für die Opfer der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Jahre 1806

Weitere Details zur Geschichte des Standortes

Das erste QSO stand schließlich um 07:32 UTC im Log, und dann ging es flott weiter.  Die Bedingungen waren recht brauchbar, wenngleich uns und unseren Funkpartnern z.T. heftiges QSB auf der Kurzwelle zu schaffen machte: die Signalstärken schwankten manchmal innerhalb weniger Sekunden zwischen S1 und S9+…

Trotzdem blieb das 80m-Band bis kurz vor 10:00 UTC für Deutschlandverkehr offen –  danach schlug allerdings die Tagesdämpfung ziemlich gnadenlos zu.

Station für Kurzwelle: Elecraft K3 und W3DZZ

Op Peter, DK0KTL/DJ2AX an der Kurzwellenstation

Trotz Rückenschmerzen vom Garteneinsatz am Vortag liess es sich Wieland, DE4FFW, nicht nehmen, uns an der Wasserburg Kapellendorf zu besuchen und einige QSOs unter DN3AG zu fahren.

Auf 40m herrschten leider ähnliche QSB-Bedingungen, außerdem konnte dort kaum eine DL-Station gearbeitet werden, dafür kamen lautstarke Signale aus HB9, F und I herein.

Die Situation auf 2m und 70cm stellt sich leider von Jahr zu Jahr enttäuschender dar:  auf 2m ging es auf Direktfrequenz z.B. bis nach Dessau (ca. 110 km),  aber aus den wesentlich näher gelegenen AFU-Hochburgen Halle, Leipzig usw. mit tausenden OMs leider kein einziger Anrufer…
Alle satt und zufrieden, kein Interesse mehr an unserem schönen Hobby? Hmmm… :/

Die Repeater sind an solchen Tagen leider auch nur begrenzt nützlich:
Die exponierten und weitreichenden Relais wie DB0THA, DB0WUR, DB0HSB, DB0WAS usw. sind in der Regel hoffnungslos überbelegt, und sowohl Burgenjäger als auch manche Burgenaktivierer erzeugen dort zum Teil durch Ignorieren der grundlegenden Regeln des Funkbetriebsdienstes ein Chaos, dass es einem graust…

Auf den anderen – eher lokal genutzten – Relais leider die von allen anderen Tagen im Jahr gewohnte Situation: der Repeater hat zwar einen ordentlichen Einzugsbereich, aber auch mehrere CQ-Rufe hintereinander verhallen meist unbeantwortet im Äther.

Am Ende des Tages standen – dank der Kurzwelle – rd. 140 QSOs im Log. Wir haben einen schönen Tag an der frischen Luft verbracht, nebenbei noch einigen Leuten zeigen können, was wir hier machen, warum wir das genau an diesem Tag und an diesem Ort machen, was Funkamateure von CB-Funkern unterscheidet und womit wir uns sonst noch so in unserem schönen Hobby  befassen.

Wettergott Petrus hat wiederum im Wesentlichen sein schützendes Händchen über uns gehalten:  wir konnten den Burgentag bei sonnigem und trockenem Wetter genießen.
Die Temperaturen waren allerdings eher vorfrühlingshaft mit 9… 14 °C, dazu wehte ein scharfer böiger Wind. Dagegen waren wir aber gut gewappnet, wie man auf den Fotos / an unserer Kleidung erkennen kann.

Trotz der gefühlt gerade so zweistelligen Plusgrade hat die Sonne Anfang Mai natürlich trotzdem ordentlich Energie im Gepäck – das Resultat merkt der OM dann am Abend unter der Dusche, wenn die Haut im Gesicht und auf dem Kopf spannt.

Fazit für uns: viele nette Kontakte mit angenehmen Funkpartnern, gemeinsam im Team macht Funken viel mehr Spaß, ein schöner Tag an der frischen Luft bei Sonnenschein und blauem Himmel und ein wenig abseits der Zivilisation der Genuss der Kurzwelle ohne „man-made noise“.

73 und 11

Peter, DJ2AX und Torsten, DL4APJ

Hier noch weitere Impressionen:

Der Ettersberg bei Weimar

Vom Sperlingsberg Richtung West ins Thüringer Becken

Blick in Richtung Nordosten

Richtung Norden: Apolda

Und natürlich gibt es auch noch Fotos von der Wasserburg Kapellendorf:

Schreibe einen Kommentar